Über Holzwege ins neue Comedy-Domizil

Der Dresdner Comedy & Theater Club gastiert seit Januar in der Secundo Genitur

Dresdner Nachrichten, 11.03.2010

30 Plätze mehr - das klingt zunächst einmal nicht sehr viel. Und doch hat sich die neue Spielstätte des Dresdner Comedy & Theater Clubs in der Secundo Genitur und im Cafe Vis à Vis an der Brühlschen Terrasse bewährt. Einige Vorstellungen waren bereits ausverkauft - und jedes Mal konnten 30 Leute mehr als bisher am Vergnügen teilhaben. „Unsere neue Spielstätte wird sehr gut angenommen, viele kennen auch die Tanzbar Gondel aus früheren Zeiten", freut sich Heike Jack (Foto) von der Agentur Kulturperlen, die den Club organisiert. Sie erzählte DN-Redakteurin Thessa Wolf, auf welche weiteren Höhepunkte sich die Gäste in diesem Jahr freuen können.

Der Ort ist neu. Gilt das auch für das Konzept?

Das Konzept ist das gleiche geblieben. Wir laden ein zu Comedy und Theater, ganz wie der Name es sagt. Es muss unterhaltsam sein, sollte dabei aber nicht oberflächlich werden. Was wir nicht bieten, ist das politische Kabarett. Das ist an anderen Veranstaltungsorten in Dresden gut aufgehoben. Dafür haben wir seit Januar ein Kammerspiel im Plan. „Allerliebstes Bäsle-Häsle", in einer Bearbeitung von René Rothe, erzählt von dem mitunter recht respektlosen Witz, der sexuellen Freizügigkeit und hemmungslosen Alberei, die den Briefwechsel des damals 21-jährigen Musik-Genies Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner Cousine Anna Thekla ausmachten. Wieder zu erleben ist es am 8. Mai.

Es gibt viele neue Künstler im Programm. Wo finden Sie diese?

Ich war im Januar auf der Kulturbörse in Freiburg, hab mir dort von morgens bis abends verschiedene Programme angeschaut und natürlich permanent Notizen gemacht. Drei Künstler waren so beeindruckend, dass ich sie in unseren Club eingeladen habe. Freuen kann man sich also auf Hieronymus, der Zauberei und, wie er selbst sagt, „ernste" Comedy miteinander verbindet. Er ist so eine Art lustiger Stinkstiefel und hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz (24. September). Auch Volker Diefes mit seinem Soloprogramm „Ein Bauch ist auch schon ein Ansatz!" ist absolut sehens- und hörenswert (9.+10. Dezember).

Sie haben sogar schon einen ersten Termin für 2011.

Das liegt daran, dass ich mit Ken Bardowicks, den ich auch in Freiburg kennengelernt habe, keinen früheren Termin fand. Er zeigt übrigens eine höchst amüsante Mischung von Comedy und Magie. So hat er jede Menge Kartentricks auf Lager - allerdings ganz besondere, denn er macht sie mit dem Mund und gefesselten Händen (22. Januar).

Was legen Sie den Dresdnern noch ans Herz?

Am 23. April hat Matthias Machwerks „Holzwege zum Glück" Premiere. Es geht ums Glücklichsein, aber auch um Geld, Neid, Sex, Politik und Lebenssinn, ein humoriges Trommelfeuer mit Tiefsinn. Es gibt spezielle Dinnershows - eine französische Soirée mit Kati Grasse als Edith Piaf (18. September) und einen sächsischen Abend mit Kathy Leen (30. Oktober). Der russische Abend mit Pelmeni und Geschichten von Tschechow wird extra für unsere neue Spielstätte produziert. Premiere ist am 22. Oktober. Was viele Dresdner nicht wissen: Sie können sich Spielstätte und Künstler auch für eigene Veranstaltungen mieten, egal, ob Firmenjubiläen oder die private Hochzeitsfeier.

Im Sommer ziehen Sie um in den Zoo. Warum?

Im Sommer sind die Leute gern draußen. Wir waren bereits im vergangenen Jahr im Zoo und richtig begeistert. Bei schlechtem Wetter können wir dort sogar mit unserem Programm ins Afrikahaus umziehen.

Das ganze Programm unter:
www.comedytheaterclub-dresden.de,
Telefon 0351/4644877